Inspiriert durch den Kundenauftrag über
eine DKW mit gegenläufigen Zungen
begann ich die Recherche über die Entwicklungsschritte der DKWs.
Nachfolgend meine bisherigen Erkenntnisse aus den Recherchen:
Falls ein Leser dieser Seite andere/ergänzende Infos hat, möge
er mir diese zukommen lassen.
Als nächstes wurden die einzelnen Zungenpaare zusammengefasst:
Entweder waren die beiden Paare einer Seite gegenläufig mit nur einem Hebel bedient oder
die Paare einer Seite wurden zusammengefasst und mit zwei Hebeln bedient
Die Bauart Gegenläufig mit einem Hebel war in der Schweiz
(bei allen Spurweiten) üblich und wurde beginnend in den Nachkriegsjahren
durch Weichen mit paralell laufenden Zungen ersetzt. Außerhalb der
Schweiz konnte ich noch keinen Einsatzort dieser Bauart lokalisieren.
Von dieser Bauart kann ich auch Fotos zeigen, deutlich sind hier die
Hebelwerke der gegenläufigen Zungen sowie die beiden Stellstangen zu
erkennen. Teilweise war nur eine Laterne/Schild vorhand, oft auch zwei:
MOB La Chaudanne
Diese Weiche in Disentis wurde von Ulrich Neumann 1993 festgehalten.
Nach bisherigen Erkenntnissen die letzte ihrer Art auf dem RhB-Netz:
Und eine Normalspurweiche, Ort u. Datum unbekannt:
Ein Vorteil dieser Weichen war sicher,
dass nur zwei Stellungen möglich waren,
entweder als Kreuzung oder beide Bögen.
Also auch nur ein Hebel, ein Stellvorgang.
Nachteilig waren die gegenläufigen Zungen in der Weichenmitte.
Der Platzbedarf ist sehr groß, die Toleranzgrenze deshalb geringer.
Das wurde mir auch beim Nachbau des Modells sehr deutlich.
Ein weiterer Nachteil sind zwei mögliche Fahrwege, welche nicht
gleichzeitig befahren werden können.
Damit können die Weichen nicht in moderne Stellwerke mit
Flankenschutz bzw. festen abgesicherten Fahrstrassen integriert werden.
Das Video zeigt eine der beiden DKWs, welche in Schöftland/CH
aufgrund der Modernisierung auch heute noch im Einsatz sind:
und im Anschluß daran entstanden die Baeseler Weichen,
ein direkter Vergleich aus Samedan:
Eine Baeseler in Chur:
Der Vorteil der Weichen besteht vor allem im größeren Radius der Bögen,
was eine höhere Geschwindigkeit zulässt.
Auch sind die Platzverhältnisse der Zungen nicht so beengt, erlauben
größere Toleranzen und somit längere Intervalle bei der Wartung.